BURGSTELLE ARISTAU
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Allgemeine Informationen
Die weitgehend ausplanierte Burgstelle im Dorf Aristau liegt wenige Schritte nördlich der mittelalterlichen St. Johann-Kapelle – da, wo heute das sogenannte «Stierlihaus» steht. Es ist unklar, ob die Burg bereits im 12. Jhdt. durch die Herren von Aristau oder erst im 13. Jhdt. durch die Ritter von Baar errichtet wurde. 1386 wurde sie im Sempacherkrieg durch die Luzerner zerstört.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 17’ 07.20“ N, 08° 21’ 46.60“ E
Höhe: 401 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 669.930 / 237.570
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A4 bei Affoltern am Albis verlassen und der Hauptstrasse (Muristrasse) in westlicher Richtung über Obfelden und Ottenbach bis über die Reuss nach Birri folgen. Im Dorf rechts abbiegen auf die Bremgartenstrasse und dieser in nördlicher Richtung nach Aristau folgen. Kurz nach den ersten Häusern folgt rechts neben der Strasse die Burgstelle. Parkmöglichkeiten vor Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Aarau mit der S-Bahn (Linie 26 in Richtung Rotkreuz) bis nach Muri fahren. Ab hier weiter mit der Buslinie 245 (in Richtung Birmensdorf) bis nach Aristau, Dorf. Die Burgstelle befindet sich unweit südlich der Busstation.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Aristau
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2024
Historie
Die kurzlebige Familie «de Arnestowo»
Die Herren von Aristau waren im 12. Jhdt. Dienstleute der Grafen von Lenzburg-Baden: Um 1150 wird ein «Notkerus de Arnestowo», 1153 ein «Heinricus de Arnestowo» in den Schriftquellen erwähnt. Da weitere Hinweise auf dieses Adelsgeschlecht fehlen, dürfte es schon früh ausgestorben sein. Unklar ist auch, wo es seinen Wohnsitz hatte. In Frage kommen einerseits die Burgstelle Werd, andererseits die Burg im Dorf Aristau selbst. Letztere könnte aber auch erst im 13. Jhdt. von den Rittern von Baar erbaut worden sein, die nachweislich um 1281 in Aristau Güter besassen.

14. Jhdt.: eine umstrittene Burg
Die Quellen liefern erst ab dem Spätmittelalter direkte Hinweise auf die Burg. So existierte 1304 in Aristau eine Hofstatt mit einem Turm, den damals sowohl Rudolf und Arnold von Baar als auch das Kloster Muri für sich beanspruchten. 1351 verkaufte Katharina von Baar ihre Güter in Althäusern, Aristau und Birri an Ritter Hartmann von Heidegg. Dazu zählte auch die Burg, um die sich nun der neue Besitzer wiederum mit dem Kloster Muri streiten musste. Herzog Rudolf IV. von Österreich schlichtete den Fall, indem er sich Aristau von beiden Parteien als Lehen aufgeben liess, es zum landesherrlichen Lehen erklärte und damit 1358 wiederum Hartmann von Heidegg belehnte.

Hinweise zum Aussehen der Wehranlage
Wie die Burg Aristau im Spätmittelalter ausgesehen hat, lässt sich nur sehr grob rekonstruieren. Sie stand auf einer kleinen Anhöhe nördlich der heute noch erhaltenen Kapelle St. Johann und war einerseits durch den Dorfbach, anderereits durch einen Graben geschützt. Späteren Angaben zufolge bestand sie aus Turm und Wohntrakt, umgeben von einer Ringmauer.

1386: Zerstörung durch die Luzerner
Die Burg wurde im Sempacherkrieg 1386 durch Truppen aus Luzern eingenommen und anschliessend zerstört. Die Herren von Heidegg veräusserten bald darauf den Baumgarten vor der Ruine ans Kloster Hermetschwil, auf einen Wiederaufbau verichteten sie. 1429 gehörte die nur noch als Burgstall bezeichnete Anlage endgültig dem Kloster Muri.

18. Jhdt.: der Abbruch der Ruine
Um die Mitte des 18. Jhdts. standen auf dem Burghügel von Aristau noch mehrere Meter hohe Mauerreste. Dann wurde die Ruine abgetragen, das Gelände ausplaniert und 1797 darauf das sogenannte «Stierlihaus» erbaut. Es ist nach seinem ersten Besitzer Heinrich Stierli benannt, der darin eine Gaststätte eröffnete. 1921 wurde auf der Ostseite des Gebäudes bei Bauarbeiten ein Graben ausgehoben – dabei stiess man auf zwei Mauerzüge mit einem drei Meter breiten Zwischenraum. Auch auf der Westseite sollen schon Mauerreste gefunden worden sein. Sichtbar ist davon heute aber nichts mehr.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bosch, Reinhold - Die Burgen und Schlösser des Kantons Aargau | Aarau, 1949 | S. 18-19
  • Frey, Peter - Die Burgen des Kantons Aargau: Mittelalterliche Adelssitze | Brugg, 2023 | S. 92
  • Germann, Georg - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. V: Der Bezirk Muri | Basel, 1967 | S. 15
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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