BURGSTELLE CHALOFEN
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Allgemeine Informationen
Die unscheinbare Burgstelle oberhalb von Kölliken besteht aus einem rechteckigen Plateau, das nahezu gänzlich von einem Wall und Graben umgeben ist. Gemäss archäologischen Untersuchungen stand hier im 14. Jhdt. ein Holzhaus. Der versuchte Wiederaufbau nach einem Brand um 1400 wurde abgebrochen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 19’ 57.40“ N, 08° 00’ 35.30“ E
Höhe: 511 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 643.170 / 242.570
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A1 bei der Ausfahrt Aarau-West verlassen und der Suhrentalstrasse nach Süden bis zur Hauptstrassenkreuzung folgen. Hier rechts abbiegen und auf der Hardstrasse bis nach Kölliken fahren. Nach der Kirche im Kreisverkehr nach Norden abbiegen und kurz darauf links in die Schönenwerderstrasse einbiegen. Nach ca. 200 Metern wiederum links in die Oberhubelstrasse abbiegen und dieser bis zum Waldrand folgen (Parkmöglichkeiten). Der Aegertenrainstrasse weiter geradeaus in den Wald hinein folgen, bis rechts der Chalofenweg abzweigt. Die Burgstelle liegt im Zentrum des Dreiecks, das diese beiden Waldstrassen mit einer dritten bilden (genaue Karte empfehlenswert).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Aarau mit der S-Bahn (S14 in Richtung Menziken) bis nach Suhr fahren. Ab hier weiter mit der S28 (in Richtung Zofingen) bis nach Kölliken. Vom Bahnhof dem markierten Wanderweg in westlicher Richtung bis zur Hauptstrasse und in die Schönenwerderstrasse folgen. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben (Zustieg ca. 25 Min.).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Chalofen
Quelle: Frey, Peter - Die Burgen des Kantons Aargau: Mittelalterliche Adelssitze | Brugg, 2023 | S. 123 | bearbeitet von O. Steimann, 2024
Historie
Die Wall- und Graben-Anlage
Im Wald oberhalb von Kölliken sind mitten in relativ flachem Gelände die Spuren einer schwer einzuordnenden Wehranlage erkennbar. Das leicht erhöhte, rechteckige Plateau (7,5 x 16 Meter) ist nahezu vollständig von einem Graben umgeben, dem ein schwach ausgeprägter Wall vorgelagert ist. Lediglich auf der Südwestseite besteht eine schmale Lücke, über die wohl einst der Zugang erfolgte. Auf dem heute von Fuchsbauten durchlöcherten Areal sind keine Spuren von Gebäuden mehr erkennbar.

Der archäologische Befund
1924 wurde die Anlage ausgegraben und erstmals dokumentiert. Dabei stiess man im südwestlichen Teil des Areals unter einer dicken Lehmschicht auf die Grundstrukturen eines Holzgebäudes (3,2 x 4 Meter) mit Eingang im Südwesten und den Resten einer Herdstelle im Innern. Ausserdem wurden eine Geschossspitze, eine eiserne Messerklinge, Nägel, mehrere Tongefässe und Teile einer Pfanne freigelegt. Dieser Befund ermöglicht es, die Entstehung der kleinen Wehranlage in die ersten Hälfte oder Mitte des 14. Jhdts. zu datieren, ihr Ende auf die Zeit um 1400. Im Jahr 2000 hat die Kantonsarchäologie Aargau die Burgstelle erneut topographisch dokumentiert.

Brand und abgebrochener Neubau
Gemäss den Untersuchungen fiel das Holzhaus auf dem Burgareal einem Brand zum Opfer. Kurz darauf wurde in der nordwestlichen Ecke der Grabenanlage ein Kalkbrennofen eingerichtet. Dieser hätte wohl für einen Wiederaufbau der kleinen Burg dienen sollen – diesmal aber in Stein. Dazu kam es offensichtlich nicht mehr. Die Bauarbeiten wurden gleich zu Beginn wieder abgebrochen und der Platz für immer verlassen.

Historische Überlegungen
Wer die spätmittelalterliche Holzburg errichtet und genutzt hat, ist nicht bekannt. Auch ihr Name ist nicht überliefert. Die heutige Bezeichnung «Chalofen» leitet sich vom Kalkbrennofen im Burggraben ab, dessen Spuren wohl noch länger sichtbar blieben. Der Hof Kölliken gehörte seit der Karolingerzeit der Reichsabtei St. Gallen, mit der niederen Gerichtsbarkeit waren im Spätmittelalter die Herren von Büttikon belehnt. Ob sie die Holzburg erbauten, muss offen bleiben. 1371 übernahm der Schultheiss von Aarau, Johann Stieber, das Niedergericht von Wernher von Büttikon. 1379 gelangte es an zwei Brüder von Hunwil, 1398 wurde Johans von Falkenstein Miteigentümer.
Die Zerstörung der Burg könnte im Zuge eines dieser Besitzerwechsel stattgefunden haben. Möglicherweise haben die Habsburger als Landesherren den anschliessenden Wiederaufbau unterbunden.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Frey, Peter - Die Burgen des Kantons Aargau: Mittelalterliche Adelssitze | Brugg, 2023 | S. 122-123
  • Lüthi, Alfred - Wüstungsforschung im Aargau | In: Schaffhauser Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 45 | Thayngen, 1968 | S. 287-288
  • Stettler, Michael - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen | Basel, 1948 | S. 275-277
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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